Offener Brief der BI Dammstrasse und Anrainern an den

Sehr geehrter Herr Bürgermeister!

Wie wir aus der Presse erfahren konnten, haben sie die Verbauung der Steinhofgründe gestoppt. Und dies trotz aufrechter Baugenehmigung.

Bürger hatten den Mut gegen geplante 6oo Wohnungen in einem sensiblen Grünbereich aufzutreten. In der Krone konnte man lesen, dass bereits 1981 eine Bebauung dieser Gründe von Peter Kreisky verhindert werden konnte.

Dazu meinte Prof. Lötsch: “Warum akzeptiert man das eindeutige Votum von damals nicht?“

Auf den Steinhofgründen geht es um die Verbauung von Grünraum, bei uns in der Dammstraße 37 geht es um den Standort eines islamischen ATIB Kulturzentrums / Moscheevereins, mit einer Besucherfrequenz (1.700) vergleichbar mit der Stadthalle (Zitat MA 36), das eine massive Verschlechterung der Wohnqualität für uns Anrainer bedeutet.

Auch wir hatten in kürzester Zeit 11. 000 Unterschriften gegen dieses Megaprojekt im dicht verbauten Wohngebiet gesammelt und immer wieder auf den Bezirksbeschluss von 1996 verwiesen, der diesen Standort als ungeeignet und konfliktträchtig bestätigt. Dazu ist nochmals zu erwähnen, dass die SPÖ Brigittenau 1996 selbst gegen den Standort des ATIB Zentrums Unterschriften gesammelt, weshalb ATIB 1996 den eingereichten Bauantrag zurückgezogen hat.

An dieser Stelle erlauben wir uns nochmals Prof. Lötsch zu zitieren: “Warum akzeptiert man das eindeutige Votum von damals nicht?“

Vergleicht man Steinhofgründe mit der Dammstraße 37 geht es da wie dort um Verkehr, Lärm, Parkplätze und in der Dammstraße auch um Vandalismus, eben um den Verlust der Wohnqualität im Grätzel, verursacht von einem gegen den Willen der Bürger durchgepeitschten Megaprojekt.

Das es beim islamischen ATIB Kulturzentrum in der Dammstraße 37 für uns Anrainer nur um die o.g. Belastungen der Umgebung geht, konnten wir bei einem Gespräch mit Frau Vizebürgermeisterin Mag. Vassilakou darstellen. Wir waren überrascht vom sehr konstruktiven Gespräch und hatten endlich das Gefühl gehört zu werden und nicht sinnlos im Kreis geschickt wie es die SPÖ in den vergangenen Jahren mit uns getan hat.

Beispiele gefällig?

Ex-Stadtrat Dr. Schicker, damals zuständig für Stadtplanung und -entwicklung verweigert jegliches Gespräch mit uns Bürgern und schickt uns zu Stadträtin Frauenberger. Abgesehen davon, dass Frauenberger damals von ATIB und den damit zusammenhängenden Geschehnissen absolut keine Ahnung hatte; was hat sie mit Bauprojekten zu tun?

Auch Sie Herr Bürgermeister wälzen die eigene Verantwortung auf die Polizei ab um sich nicht den Bürgerproblemen stellen zu müssen. Was kann die Polizei für ihre städtebauliche Unsensibilität, für eine falsche Standortwahl eines Megazentrums mitten im dicht verbauten Wohngebiet (1.748Wohnungen).

Das jüngste Beispiel ist die Reaktion des SPÖ think-tank Landesparteisekretärs Deutsch. Mit unserem Problem sollen wir zwar nicht zum Salzamt gehen aber er verweist uns an den GR Valentin, quasi zurück zum Start. Warum sollen wir mit einem Menschen reden, der uns 2007 in den Gesprächen nur beschimpft und bedroht hat?

Es ist ein Armutszeugnis für jene Politiker und Verantwortungsträger die sich als gewählte Mandatare, aus vermeintlich wahltaktischen Gründen, gegen die eigene Bevölkerung richten.

Trotz aller Widrigkeiten gelingt es Bürgern immer öfter Fehler der Stadtgranden aufzuzeigen und es ist auch erfreulich zu sehen, dass es der Politik doch möglich ist, sich bei heiklen Projekten, die massiv die Wohnqualität der Umgebung beeinflussen bzw. verschlechtern, zu bewegen.

Das Umdenken beim Projekt Steinhofgründe gibt uns ebenfalls Hoffnung, dass sich die Politik auch beim Projekt Dammstraße 37 bewegt.

Was wir fordern, ist nichts Neues, sondern eine Forderung der SPÖ aus dem Jahr 1996. Standortverlegung, denn die Dammstraße 37 ist für ein islamisches ATIB Kulturzentrum (oder vergleichbares Großprojekt) ungeeignet.

 

Ein konfliktfreier Standort soll im 20.Bezirk gefunden werden. Als diese Erkenntnis im Bezirksparlament getroffen wurde, war der Besucherstrom im Vergleich zu heute gering.

Nicht auszudenken welche Massen wir ertragen müssten, wenn die Dammstraße 37 ausgebaut wird. Vereinssupermarkt, Vereinscafe, Vereinsfriseur, islamisch medizinisches Zentrum und Veranstaltungszentrum für genehmigte 420 Plätze etc. etc……

Was Herr Bürgermeister hat das mit Religionsfreiheit zu tun?

Wir geben nicht auf!
Wir lassen uns nicht vertreiben!
Mit freundlichen Grüßen
BI Dammstraße