Bürgerinitiativen im Kurier Artikel vom 09.02.2011
Islam-Zentren als Ersatz für Dorfplatz
Die Islam-Zentren sieht Günay weniger als religiöse Einrichtungen als als „Dorfplatz-Ersatz“. Bei dem Besuch einer derartigen Einrichtung in Graz habe er sich gefragt: „Wo ist die Moschee?“ Es habe ausgesehen wie in einem anatolischen Gasthaus. „Und das ist es im Grunde auch“, so Günay. Die meisten Migranten aus der Türkei kämen aus dem ländlichen Bereich – die Zentren seien für sie ein Ersatz für das Dorf-Zentrum.
Günay zeigt aber auch Verständnis für die Sorgen der Anrainer: „Es ist eine gravierende Veränderung der Umgebung, wenn plötzlich in der Umgebung viele anders aussehende Menschen und Frauen mit Kopftuch zu sehen sind“. Leider seien aber auf beiden Seiten – der Zentren-Betreiber wie der Gegeninitiativen – wenig Türen offen für Kompromisse. Anstatt etwa über kleinere Zentren nachzudenken, heiße es „alles oder nichts“.
Im Fall der Dammstraße sieht es tatsächlich schlecht aus für einen Kompromiss. Zwischen der Bürgerinitiative und ATIB gebe es keinen Kontakt mehr, sagt Schuster. ATIB verweigere das Gespräch. Ein kleinerer Ausbau als Kompromiss kommt für die Bürgerinitiative aber ohnehin nicht in Frage. Mit dem bestehenden Zentrum habe man sich abgefunden, meint Schuster, aber: „Mehr schaffen wir nicht“.
Schuster glaubt nach wie vor an einen Erfolg des nun vereinten Protestes der Bürgerinitiativen. Es gebe neuerdings positive Signale aus der Politik. Und zwar nicht mehr nur aus der FPÖ, die der Initiative ihre Homepage finanzierte: Auch die SPÖ zeige sich nach der Wien-Wahl zunehmend „einsichtig“.
Bürger schmieden neue Allianz gegen „Islamisierung“ Mehrere Bürgerinitiativen gegen Islamzentren schließen sich zu einem Dachverband „gegen die Islamisierung Österreichs“ zusammen.
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