Eine direkte Anrainerin antwortet auf den Artikel in DIE PRESSE vom 09.02.2011
Herr Cengiz Günay vom Österreichischen Institut für Internationale Politik erkennt in dem „Die Presse“ publizierten Beitrag vom 09.02. 2011 zutreffend, dass Isalmzentren weniger „religiöse Einrichtungen“ als ein Ersatz für einen „Dorf- Platz“ sind.
Und so erklärt sich der Konflikt in der Dammstraße, Rappgasse, als auch bei allen anderen türkisch- islamischen Zentren quer durch Österreich.
In der Dammstraße strömen freitags, samstags, und sonntags zu den Gebeten um die Mittagszeit jeweils! ca. 800 – 1.500 Besucher aus einem 23! Meter schmalen Grundstück auf die 18 Meter breite Straße. Das Grundstück in der Dammstraße ist zu klein, zu schma, wurde 1996 auch von der SPÖ festgestellt,l um all diesen Besuchern Platz für Aktivitäten eines Dorf- Platzes auf ihrem Grundstück zu bieten.
Daher werden der öffentlich Raum, der Gehsteig, der Park, die Straße und der gegenüberliegende Gehsteig dafür in Anspruch genommen. So wird die Störung erklärlich, denn wer will schon in der Brigittenau vor seinem Fenster einen türkischen Dorfplatz-Ersatz vorfinden?
Irrtümlicherweise folgert Herr Günsay eine Ethnisierung von alltäglichen Konflikten als Ursache des Aufstandes in der Brigittenau. Richtigerweise erkennt er aber, dass Islamzentren weniger als religiöse Einrichtung dienen.
Die informierten Anrainer erkannten aber die Ausnutzung der Religionsfreiheit für das Ausnützen von gesetzlichen Bestimmungen (Baurecht, Veranstaltungsrecht, Steuerrecht). Auch stellten sie Fragen zur Finanzierung dieser Vereine, und deckten die bemerkenswerte Einmischung des türkischen Staates auf. Dieses Engagement führte auch zur Auseinandersetzung mit Fragen zum Islam, insbesondere in der türkischen Communitiy in Österreich und in der Türkei.
Ich hoffe, mit dieser Darstellung zur Verdeutlichung der Probleme von Islamzentren im dichtverbauten Wohngebiet beizutragen.
Nachbarin
zum Artikel:http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/632748/index.do
